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Ast der
de Ast; et oks
Kronholz muss frei von tauben oder faulen Ästen sein
Wie der Ast, so der Quast (id) 'wie der Herr, so der Diener'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 52
Ast Kronholz muss frei von tauben oder faulen Ästen sein, 134. - Wie der Ast, so der Quast, d.h. wie der Herr, so der Diener. Sprichw.

Bast1 der
‣ Varianten: Baß
'Lindenbast vorzugsweise' de Bast; et niin
Bast reißen oder spleißen, ihn von den Bäumen schälen
Korb oder Sack aus Bast
Bast aufrollen
Bast aufringeln

QUELLEN

Gutzeit 1859, 98
Bast 1) Lindenbast vorzugsweise. Bast reißen oder spleißen, ihn von den Bäumen schälen. Beim Bastreißen, 176. 1826. 198; gesplissen, 176. 1833. 75.
2) ein gewisses Zeug. Halsbinde von rothbuntem Bast, 172. 1812. 26.

Gutzeit 1886, 107
Bast vgl. russ. пáздеръ u. паздерá Borke, Rinde und пéстеръ, Korb oder Sack aus Bast. Die Herleitung von binden (Grimms Wtb.) ist bedenklich. Stender fürt an: Bast aufrollen, Bast aufringeln, in Ringel aufrollen; spleißen, Lange u. Stender. Im Frühling ist die Linden-Rinde loß, dann ist spleissens Zeit, Lange.
Art Zeug. vgl. russ. бязь. Damastene Schlafschaube mit Bast gefüttert, 349. XXIV. 2. J. 1701.

Bast2 der/die
‣ Varianten: Baste
'ein Flächenmaß von 35361 □ Ellen'
ein Bast hat 66 Faden
jeder Haken von 66 Basten misst 11 Bast in die Länge und 6 Bast in die Breite
36 bastas quatuar bastis (1432)
twintich bast gemetens landes (1436 Segwald)
teyn basten ghemetens buwacken (1457 Riga)
32 Bast (1474)
14 funes sive bastas terrae (1495 Riga)
decem bastas terrae ... 5 bastae (1508)
16 Bast Landes (1518)
XVij bast landes (1518)
von vyff bestenn landes ... und vefftehalvenn bast (1518 ...)
septem restes (1533 Hapsal)
... bast landes (1536 Hof Jumm...)

QUELLEN

Gutzeit 1859, 98
Bast ein Flächenmaß von 35361 □ Ellen. Der herrmeisterliche große Haken betrug 66 Basten. - Man findet der und die Bast, und der und die Baste. Eine liefl. Baste begriff 66 Faden, 179. II. 43; ein Bast hat 66 Faden; jeder Haken von 66 Basten misst 11 Bast in die Länge und 6 Bast in die Breite. 179. II. 44.

Gutzeit 1886, 107
Bast, der u. Baste, die. Ein Bast Landes ist 66 Faden (zu 3 Ellen) gerechnet, 350. XVIII. 5; in einem Bast Landes, d.h. einem Stück Landes, das 238 rig. Ellen im Umkreis hat, über 5 Lof Roggen säen, in einem Haken aber 8 Lof Roggen, ebda; ein alter livl. Haken soll in sich haben 66 gevierte Bast Landes, oder ein geviertes Sück Land, welches 11 Bast lang und 6 Bast breit ist, oder 748 Faden lang u. 408 F. breit, ebda; ein Haken Landes hält 66 Bäste, ebda. -
Die Baste hat ihren Namen von dem Baststricke, dessen man sich zum Messen bediente. Eine Quadratbaste hat 66 Faden im Quadrat, d.h. etwa 39,000 □ Ellen; 66 solcher Quadratbasten machen 180 Tonnstellen oder einen Haken, 355. S. 3 d. Einl. - Auch Strick genannt. Schiller-Lübben's mnd. Wtb. erklärt Bast Band oder Faden aus Baumrinde. Aus Lindenbast, ein Baststrick oder Bastenstrick? - In dem Privileg. Sig. Aug. vom 28. Nov. 1561 heißt es: ut ... quilibet uncus aut mansus agri, quem vulgo haken nominamus, sexaginta sex funes, sive, ut dicitur, bastas quarum bastarum quaelibet sexaginta sex Faden continet (dass ein jeder Hake oder Morgen Landes sechs u. sechzig Stricke, oder, wie man saget, Baste, deren Basten aber ein jeder sechs und sechzig Faden halten). Man ersieht, dass der lateinische Text das Wort weiblich, der deutsche männlich gibt. vgl. über „die“ Baste v. 99, 77, 66 u. 68 Faden Arndt II. S. 43. Anm. d. - Das russ. вервь im Sinne von Gebiet - eigentlich Strick - ist noch heute im Archangelschen gebräuchlich und bezeichnet ein Flächenmaß von 1800 □ Faden (Dahls russ. Wtb.). Mit Schnüren u. Ruten maßen übrigens alle Völker. So teilte Geiserich die Lande Zeugitana mit einer Schnur (funiculo) und ebenso (funiculo) Rollo die Normandie.

Bosse 1933
Bast - Längenmaß, meist 66 Faden. Als Geviertbast Bruchteil des Vermessungshakens.

fast Adv

QUELLEN

Gutzeit 1864, 272
fast, viel. Grimm führt es vor Zeit-, Neben- u. Beiwörtern auf, nicht vor Hauptwörtern. Drüber fast Volk (ist) beschediget worden, 334; zu beiden Theilen (ist) fast Schade gethan, ebda.

Gast der
‣ Belege: Riga, Reval
1. de Gast; et külaline
Kein Gast wird älter als drei Tage (id) [Livländische Redewendung]
2. veralt. 'fremder, nicht ansässiger Kaufmann' de Kaufgast, Kaufmannsgast; et kaubavõõras, mittekohalik kaupmees (iseseisva kauplemise õiguseta)
ausländische Gäste 'Ausländer, die unter Entrichtung der ersten Gildesteuer in Hafen- und Grenzorten zur Betreibung von Handelsgeschäften zugelassen werden'
die über See handelnde Kaufmannschaft Rigas besteht aus den fremden Gästen, Commissionären u. Faktoristen
Gast darf nicht mit Gast handeln 'fremde Kaufleute mit fremden Kaufleuten'
ein als inländischer Gast handelndes Haus
die bude des hebräischen Kaufmannsgastes T. in Fellin
3. euph., ugs. de Menstruation, das Monatliche; et menstruatsioon, päevad (ugs.)
ich habe Gäste

QUELLEN

Gutzeit 1877, 314
Gast, in den älteren Handelsordnungen Rigas, Revals u.s.w. fremder Handelsmann. Vgl. Grimms Wtb. 1458. 3a. Gäste, d.h. fremde, in Reval nicht ansässige Kaufleute, 367. 75 unter d. J. 1273 und 1282; Gast darf nicht mit Gast handeln, d.h. fremde Kaufleute mit fremden Kaufleuten. Vgl. J.C. Schwartz in seinen Anmerkungen zu Ölrichs glossarium ad statuta rigensia.

Gutzeit 1877, 314
ausländische Gäste, Ausländer, die unter Entrichtung der ersten Gildesteuer in Hafen- und Grenzorten zur Betreibung von Handelsgeschäften zugelassen werden, 396. I. 5; die über See handelnde Kaufmannschaft Rigas besteht aus den fremden Gästen, Commissionären u. Faktoristen. Schriftstück aus dem Jah 1850. Vgl. 174. 1870. 274. u.f.
Ein als inländischer Gast handelndes Haus, 174. 1823. 4: die bude des hebräischen Kaufmannsgastes T. in Fellin. 361.1875.302.
Daß er bey Nacht Gäste gesetzet, 349. XXI. Vogteir. v. 1655/56. Zu Grimms Wtb. c. γ. - Der Graf Mansfelt schickte an die Stadt Briefe und bat die Stadt hönisch zu Gaste gebeten. 174. 1820. 267 aus dem Jahr. 1608. - Bei einem zu Gaste kommen, d.h. von dessen Vorräten nehmen oder bitten.
Gäste haben, das Monatliche, sagen Frauen niederen Standes. Ich habe Gäste, d.h. habe meine Zeit, das Geblüt, das Monatliche. Andere sprechen wie Jüdinnen oder Russinnen: ich habe es auf dem Hemde. In Grimms Wtb. 1471c. aus der Altmark bezeugt: ick heff ′n gast, d.h. das Monatliche.

Last

vgl Lof

QUELLEN

Bergmann 1785, 43
die Last Roggen hält 45. Weizen und Gerste 48. Haber und Malz 60 Löfe.

Hupel 1795a, 139
Last, die, als Maaß, besteht nach Verschiedenheit der Städte und Sachen, ais einer bestimmten Anzahl von Löfen oder Tonnen; z.B. in Riga hält 1 Last Roggen 45, aber Gerste 48 und Haber 60 Löfe; in Pernau besteht sie von allem Korn aus 48, und in Reval aus 44 rigischen Löfen. Von anderer Größe ist sie bey dem Salz oder Kalk.

LUB, VII/92, VII/108, VII/170 A1
[sehr häufig]

LUB, IX/598
Last, revalsche

Gutzeit 1882, 150f.
Last, die. Als Maß- und Gewichtsbestimmung, zu Grimms Wtb. 7) Zuerst in der Urk. v. 1226. 20. April: novem last viliginis Last, lasta in 453 oft, z. B. J. 1289. Diese Last (Wachs, Salz, Asche, Flachs und Getreide) kann als Gewichtslast gleich 12 Schiffpfunden angesehen werden, Hildebrand in 453. LVII. Eine L. Werk (Flachs) oder 4 Schocke, 166. XVI. 500 aus dem J. 1492. vgl. Fuhre (od. Schock); die Last Brods, welches in der Ziseboden ist bezahlet worden, 349. XXIII. 1; 200 Last Waldwaren eigenen geworbenen Gutes (in and. Handschr. Güter) 349. XV. 5. J. 1615. — Eine Last Roggen hält 45 Los (Löse), Waizen und Gerste 48, Hafer und Malz 60. Eine Revaler Last ist ein Getreidemaß von 24 Tonnen. 390 c. 128. — Die Böttcher rechnen Fassreifen nach Lasten; eine solche Last hat 12 Bund, ein Bund 8 Reifen. — Eine halbe L. Bier, 180. III. 2. 622; Eiskeller auf 3 Last (Bier), 172. 1781. 12. Wie in Danzig.

Gutzeit 1882, 151
Last. Dem Eigentümer zur Last bringen, 145.

Gutzeit 1889a, 57
Last. In einer rig. Ausgaberechnung steht beim J. 1492 eine Last lithauisch Werk oder vier Schocke, und wird vom Einsender in 166a. XVI. 500. bemerkt: Aus dieser Anzeige steht man den damaligen Gebrauch der Eintheilung in Last und Schocke beim Flachs an deren Stelle letzt nach Schiffpfunden und Liespfunden gerechnet wird

Masing 1926b, 71
Last Getreidemaß, 45 bis 48 Lof (mnd. last 'ein bestimmtes Quantum von Waren'; Schumann 73 Last '12 Tonnen'; Frischbier II 11).

Bosse 1933, VII
Last 'Gewichtseinheit von ca. 1920 kg. Eine Last enthält 12 Schiffpfund zu je 20 Liespfund à 20 Markpfund.

Grosberg 1942, 304
Onkel Sascha rechnet ... nach altem Maß ... denn auf den 'russischen Schwindel' läßt O.S. sich nicht ein... Er rechnet auch nicht nach Puden und Arschinen, sondern nach Liespfunden und Schiffspfunden bzw. nach Lasten, Ellen und rheinländischen Fußen.

Kobolt 1990, 170
Last f Schiffslast, Maß bzw. Gewicht, in Pernau 48 Lof Korn (zu je 66 l Hohlmaß)
Br.Wb. Last 4000 Pfund; lbg. Last 4000 Pfund; pomm. Last 4000 Pfund; pr. Last 60 Scheffel.


QUELLEN (Informanten)

Riga 1 Last Roggen = 45 Lof rig. = 22½ Tonnen = 24 12/17 Tonnen rev.
1 Last Weizen/Gerste = 48 Lof rig. = 24 Tonnen = 26 6/17 Tonnen rev.
1 Last Hafer = 60 Lof rig. = 30 Tonnen = 32 16/17 Tonnen rev.
1 Last Salz = 18 Tonnen
1 Tonne = 2 Lof rig.
Reval 1 Last = 24 Lof rev. = 43,7 Lof rig. (=ca. 44 Lof rig.
1 Tonne = 3 Lof rev. = 1,82 Lof rig.
1 Last Salz = 12 Tonnen
1 Last Seesalz = 18 Tonnen; 1 Tonne = 4 Lof rev.
Pernau: 1 Last = 24 Tonnen = 48 Lof rig.; 1 Tonne = 2 Lof rig.
Libau: 1 Last Weizen/Gerste/Roggen Erbsen = 48 Lof rig.
1 Last Hafer/Malz = 60 Lof rig.
1 Last = 12 Schiffspfund

Mast1 die

QUELLEN

Buddeus 1847, 322
Mast Der Anführer stellt die Jäger in langer Kette auf und ein Piquer dringt mit sämmtlichen Hunden tiefer ein in den „Mast“ (die zur Jagd ausersehene Holzfigur, der Schlag).

Gutzeit 1887b, 219
Mast, die, eingekreistes Waldstück, in dem sich Jagdtiere befinden. Der Bär ward wie gewöhnlich auf einer Stauger aus dem Maste getragen, 333. 76; in dem bekreiseten Maste, ebda 49; auf einem Treibjagen erlegte Jemand in einem einzigen Mast, auf ein und demselben Fleck stehend, vier Hasen, 176. 1833. 87; die M. in Ohling- Jagdschloß war wohl vorbereitet und rechtfertigte die gehegten Erwartungen, rig. Ztg. 1882. 296; vier Elenne waren in die M. gekommen; die in die M. führende Fahrte besichtigend, konnte ich —, rig. Ztg. 1875. 240. Ein Wort, das schon lange in Gebrauch ist; von einer Mast, in welcher Schweine Mast, Futter, finden, kennt man bei uns nichts. Im Lettischen ist masts, lit. mastas 1) ein Fischzug; 2) die Mast bei der Treibjagd.

Gutzeit 1892b, 33
Mast, die, von Jägern eingekreiste Stelle, in Deutschland: abzujagender Jagdbezirk, vgl. Wörterschatz. Die Seiten des Kreises (d. h. der eingekreisten Stelle), welcher eine Maßt hieß, wurden mit Jägern besetzt, E. v. Rechenberg-Linten, Zustände Kurlands S. 46. Da deutsches Mast sowol die Fütterung gewisser Tiere im Walde wie den Ort bezeichnet, wo die Fütterung stattfindet, und daher gesprochen wird: man jägt die Schweine hin zur Mast, so könnte unser Mast sehr wohl die Bedeutung von Waldstück erhalten haben, in welches Wild eingekreist sich befindet, nur bei uns, wo keine Eichel- und Eckernmast stattfindet, abweichend von der in Deutschland üblichen sich entwickelt haben.

Gutzeit 1892b, 33
Mast Futter, bez. Waldfrüchte, die zur Fütterung gewisser Tiere dienen, mästen daher eigentlich: füttern, nicht: fett machen, sondern füttern um fett zu machen. - Auffallend, dass in Grimms Wtb. auf entsprechende Ausdrücke in alten Sprachen nicht hingewiesen wird, z.B. gr. μάζα gekneteter Teig und daraus bereitetes Gerstenbrod (welches das älteste Brod gewesen sein soll); lat. massa, welches mit μάζα zusammengestellt wird; hebr. mazzâh, Matze (ungesäuertes Brot).

Gutzeit 1894, 26
Mast, die, in Deutschland ein Treiben, die Waldparzelle, welche entweder durch Treiber durchgetrieben wird, oder durch eine Jagdhund-Meute in Angriff genommen werden soll. Man sagt, eine „große“ oder „kleine“, desgleichen „gute“ oder „schlechte“ Mast, Baron Nolde in Jagd und Hege II. 80.

Seemann von Jesersky 1913, 147
Mast Jagdgebiet

Grosberg 1931
Wenn ein alter baltischer Jäger hören würde, daß man heutzutage von einer Treiberwehr spricht, die im dritten oder vierten Treiben sich gut gehalten, so würde besagter alter baltischer Jäger wohl mit einem herzhaften Dojahn zur Hand sein und erklären, daß es wohl „Juchzer“ und "Masten", nicht aber Treiberwehren und Treiber gibt.

Grosberg 1942, 242
die Mast (während einer Jagd hat man eine Pause gemacht). „Abbrechen jetzt, wo man Blu geleckt hat. Nicht um die Welt! Der Kirchspielrichter sagt's, und L. stimmt ihm bei. Also noch eine Mast.“

Mast2

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 219
Mast, die, Mästung. Schweine auf die M. legen, 328. 31. In Grimms Wtb. erst aus Stieler (1694)! Sich auf die M. legen, sich mästen, gut essen u. trinken um zuzunemen an Leibesfülle. Ochsen auf die M. stellen, 172. 1770. 299.

Mast3 der

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 219
Mast, der. Masten beschanzen, Masten beputzen, 282; Masten zweikantig hauen, 350. XV. 2. — Den obersten Balkensatz eines Riegenofens ohne Mast einlegen, 328. 90.

Rast die

QUELLEN

Gutzeit 1887a, 7
Wegestrecke. Grimms Wtb. sagt: „In urverwandten Sprachen kein vergleichbares Wort.“ Die Normannschafter haben dazu russ. верста, die Werst, gestellt u. dieses aus altn. rasta gedeutet, wogegen Gedeonow und Andere geeifert haben.


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